Der Beruf Technischer Redakteur oder wie in meinem Fall Technische Redakteurin ist sehr vielseitig. Ein besonderes Merkmal ist wohl, dass dieses Berufsfeld viele Quereinsteiger anzieht. Besonders ehemalige Techniker*innen scheinen angetan davon zu sein, darüber zu schreiben, womit sie sich früher auseinandergesetzt haben. Für Studierende liegt die Arbeitswelt jedoch noch in der Zukunft und man beschäftigt sich vielmehr mit der Theorie. Trotzdem ist es auch der Schule ein besonderes Anliegen, den Studierenden praxisorientierte Beispiele aufzuzeigen. Doch worin liegt der Unterschied zwischen Quereinsteigern*innen und Studierenden?

Das Studium zum/zur Technischen Redakteur*in ist bereits von Anfang an sehr vielseitig. Man beschäftigt sich mit Themen aus der Technik, Sprachen, Kulturen und der Theorie. Dabei unterscheiden sich diese Fächer in den verschiedenen Schulen. Trotz allem bleibt der Kern bestehen. Ein wichtiger Aspekt im Studium ist, dass sich dieser Beruf rasant verändert. Es gibt stets neue Technologien, die den Alltag erleichtern sollen, neue rechtliche Aspekte, die beachtet werden müssen, Diskussionen in der Fachwelt und unglaublich viel mehr. Als Neuling kann das schnell einmal überfordernd wirken. Das Studium ermöglicht einem eine schrittweise Einführung in diese Welt. Dabei beginnt man zu lernen, was alles im Berufsfeld enthalten ist. Das heisst, wie der Job aussieht, was man dabei alles macht und was alles dazugehört. Verschiedene Kulturen werden analysiert und diskutiert. Nun kann man sich natürlich fragen, was eine Kultur mit einer Bedienungsanleitung zu tun hat.
Ganz viel! Lokalisierung ist hier ein Stichwort.
Man erkundet technische Aspekte und Grundlagen der Technik und beschäftigt sich besonders ausführlich mit dem Schreiben von unterschiedlichsten Texten. Dabei setzt man sich auch mit der Terminologie auseinander. Und zum Schluss, in meinen Augen fast das Wichtigste, befasst man sich eingehend mit der Informatik. Denn in diesem Berufsfeld ist ein starkes Informatikwissen eine Hilfe von grossem Wert. Es gibt nicht nur diverse Redaktionssysteme, die man verstehen muss, man ist teilweise auch für Grafiken oder kleine Videoausschnitte verantwortlich.
Aber, auch eine Weiterbildung als Quereinsteiger*in ist in diesem Beruf nicht so einfach, wie es klingen mag. Bei diesem Berufsbild sind viele verschiedene Fähigkeiten gefragt und weitere Kenntnisse von Vorteil. Einen perfekten Beruf als Grundlage vor der Weiterbildung zum Technischen Redakteur oder Redakteurin gibt es nicht. Sowohl Hochschulabsolventen von anderen Fachbereichen als auch Berufe aus der Technik oder ähnlichem eignen sich gut für eine solche Weiterbildung. Doch eine Basis von technischem Know-How und Freude am Schreiben ist für Quereinsteiger*innen bereits die halbe Miete. Im Gegensatz zu Studierenden haben Personen, die quereinsteigen, keine drei Jahre Zeit, um ihre Schreibfähigkeiten aufzubauen oder sich theoretisches Wissen anzueignen. Quereinsteiger*innen bauen sich ihre Fähigkeiten vielmehr auch während des Arbeitens auf.
Welcher Weg einfacher oder besser ist, kann nicht gesagt werden. Zu diesem Thema gibt es die verschiedensten Meinungen. Ich denke aber, dass man beim Studieren, mehr Zeit hat, sich mit dem Beruf und seinen Anforderungen auseinanderzusetzen. Das Schöne an diesem Beruf ist seine Vielfältigkeit, die es einem erlaubt, sich ein Fachgebiet auszusuchen, welches einen wirklich interessiert.