Mitteilungen

Studi-Kolumne: Terminologie, Management der Vielfältigkeit

, Cristina Arioli

Das Schreiben einer Bedienungsanleitung ist in der Technischen Dokumentation die absolute Basis und somit auch das aller erste, was man in unserem Berufsfeld lernt. Es sind einfache Regeln wie: nur eine Handlungsanweisung in jedem Listenpunkt einer Aufzählung, immer den gleiche Schreibstil anstreben, ungenaue Angaben vermeiden oder nicht zwischen einem Befehl und einem Infinitiv abwechseln. Und natürlich auf keinen Fall einen Vorschlag äussern, bei dem offengelassen wird, ob eine Handlung getan werden muss.  

Die Terminologie in der Technischen Dokumentation ist aber genauso wichtig, wie die simpelsten Grundregeln, die ich Ihnen soeben erläutert habe. Dabei wird eine einheitliche Benennung von Fachbegriffen angestrebt. Jedes Fachwort soll also sowohl für den Techniker als auch für den Laien verständlich sein. Zusätzlich muss aber die Verwendung von Synonymen vermieden werden und stattdessen eine konsistente Wiederholung der Benennungen beabsichtig werden. Im Grunde genommen ist diese Aufgabe relativ einfach. Doch es steckt noch einiges mehr hinter dem Terminologie Management. Ausserdem: Bereits in diesem kleinen Abschnitt haben Sie drei unterschiedliche Termini für das Wort Fachausdruck gelesen… beziehungsweise nun vier. Arbeiten dann mehrere Autoren und Autorinnen an einem Dokument wird es noch eine Spur komplizierter.   

Es ist uns Redaktoren und Redakteurinnen absolut bewusst, dass die Aussenwelt unsere mit Herzblut verfassten Bedienungsanleitungen nicht besonders spannend findet. Aber auch wir Redaktoren und Redakteurinnen wollen Lesende nicht zu Tode langweilen, wenn wir erklären, wie man die Kaffeemaschinen reinigen soll oder was all diese Zeichen auf dem Backofen bedeuten. Deshalb wollen auch wir ein kleines bisschen Abwechslung in die Dokumentation reinbringen. Aber um nicht den Überblick zu verlieren, welche Benennungen in welcher Dokumentation oder Informationsbaustein verwendet werden und welche nicht, ist das Terminologiemanagement von grosser Wichtigkeit. Besonders ist zu beachten, dass eine Terminologiedatenbank stets zunimmt. Deshalb sollte man damit auch nicht warten sie anzulegen und zu pflegen. Je später der Anfang desto grösser die Baustelle.  

Befasst man sich umgehender mit der Terminologie und dem Managen davon, wird einem schnell klar, dass viel Zeit und Wissen hineingesteckt werden muss. Im Endeffekt jedoch lohnt es sich und langfristig gesehen kann man damit wiederum Zeit und Geld sparen. Ausserdem muss hier gesagt werden, dass eine sauber erstellte Terminologiedatenbank zur allgemeinen Verbesserung der verschiedenen Anleitungen als Ganzes beiträgt. Und falls Sie selbst schreiben, wissen Sie bestimmt, wie oft die Anleitung aus Zeitgründen nicht perfekt ausgearbeitet ist. Nun stellt sich nur noch die Frage, wo man denn überhaupt beginnen soll. Eine Terminologedatenbank ist ein guter Start. Nur ist es oft leider so, dass man zwar eine übersichtliche und gepflegte Datenbank hat, doch niemand schaut sie sich wirklich an. Ein Content-Management-System bietet hierfür eine ausgezeichnete Lösung. Dabei kann man eine Terminologiedatenbank einpflegen, die der schreibenden Person hilft, die richtigen Benennungen zu verwenden. Nicht nur lassen sich erlaubte und verbotene Termini eintragen. Eine Autorenunterstützung prüft die Terminologie direkt beim Schreiben – ein bisschen wie die Word-Rechtschreibprüfung. Das ist aber nur der Anfang des Zusammenspiels von CMS und Terminologie. Je weiter man sich damit beschäftigt, desto mehr kann man damit spielen, Dinge einbauen, Übersetzungen verwalten und noch vieles mehr. 

Was ist Ihre Lösung zu einem guten Terminologiemanagement? Erzählen Sie und von Ihren Erfahrungen!